Die Schinkelsche Brücke

Im Laufe der Jahre wurde die Brücke wesentlicher Bestandteil des immer stärker frequentierten Verkehrsweges zwischen den beiden Residenzstädten Berlin und Potsdam. Über sie führte von 1794/95 an die erste preußische Musterchaussee. Die Holzbrücke war den steigenden Verkehrsanforderungen bald nicht mehr gewachsen, sodass sie durch eine massive, breitere Steinbrücke ersetzt wurde, die Karl Friedrich Schinkel entwarf. Sie passte in so hervorragender Weise in die bereits erwähnte Potsdamer Parklandschaft, dass das Herz mancher Zeitgenossen bei ihrem Anblick schneller schlug. Die Schinkelsche Steinbrücke wurde nach dreijähriger Bauzeit am Dienstag, dem 30. September 1834, mit einem Festakt eingeweiht. 

 

An technischen Daten vermerken die Bauausführungen des Preußischen Staates: “(Die Brücke) hat elf Durchflußöffnungen, von welchen zehn Öffnungen, jede 31 ½ Fuß weit und überwölbt, und eine Öffnung zur Durchfahrt der Schiffsgefäße, die 30 Fuß (= 9,41 Meter, T.B.) im Lichten weit und mit zwei gegeneinanderschlagenden Zugklappen überdeckt ist. Die ganze Länge der Brücke zwischen den Stirnwänden beträgt 565 Fuß (= 177,32 Meter, T.B.). Die Fahrbahn ist 20 Fuß und jeder Fußweg daneben vier Fuß breit (= 8,78 Meter Gesamtbreite, T.B.); erstere ist mit behauenen Granitsteinen gepflastert, die Fußwege sind aus scharf gebrannten, besonders geformten Steinen gemauert. (...) Die zur Brücke verwandten gebrannten Steine sind auf der Königlichen Ziegelei bei Joachimsthal in beinahe 300 verschiedenen Formen angefertigt. Zu den Gewölbesteinen waren allein 117 verschiedene Formen erforderlich.”